Los Angeles

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Nein, Los Angeles ist keine wirklich schöne Stadt. Vielleicht liegt dies daran das sie eine Größe erreicht hat, die nur schwer zu überschauen ist, vielleicht auch daran, dass sie dadurch fast schon zwangsläufig zu einer Autostadt geworden ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Downtown so isoliert in der riesigen Fläche von LA – wie man gemein hin sagt – liegt, dass man nicht das Gefühl hat im Kern der Stadt zu sein, sondern nur auf einem anderen irgendwie hingeklatschten Stückchen Erde zu sein. Los Angeles wirkt eher wie eine Stadt der vielen Städte und tatsächlich macht das dieses Moloch, diesen urbanen Großraum, die Megacity, die Weltstadt, zu einem unglaublich interessanten Ort, der eine kurze Geschichte hat, die immer nur eine Richtung kannte, den Boom.

Los Angeles großes Plus ist die Vielfältigkeit. Hier stehen die Traumfabriken von Hollywood, mit ihren Bilderwelten, die den ganzen Globus unterhalten. Die Stadt ist vielleicht der Größte Schmelztiegel aller Ethnien, den auf der Welt gibt. Insgesamt 224 Sprachen sprechen die Einwohner der Stadt. Mit bis zu 17 Millionen Einwohnern (je nachdem wo man die Grenzen des riesigen Ballungsraums zieht) ist Los Angeles vielleicht die flächenmäßig größte Megacity der Welt. Die Stadt war die erste Autofahrerstadt auf dem Globus und hält auch heute noch den wenig schmeichelhaften Titel der staureichsten City auf dem Planeten. Es gehört quasi zur DNA der Stadt, das Auto benutzen zu müssen, was nicht so sehr mit der Lauffaulheit der Angelenos zu begründen ist (ganz im Gegenteil, im Schatten von Hollywood herrscht ein großer Körperkult), sondern weil es strukturell einfach anders kaum geht. Die zahlreichen Stadtteile und Städte reihen sich aneinander und sind so vielfältig, dass sie nicht anders erreicht werden können (außer man bringt sehr viel Zeit und mancher Orts auch Mut mit). In der Stadt der vielen Städte kann man dann jedoch die unterschiedlichsten Gesichter treffen. Während sich am Hollywood Boulevard die trink- und feierwütigen Touristen treffen, kann man in Melrose nette Bars und Kneipen finden, man kann in die Parallelgesellschaften von Beverly Hills im Rodeo Drive abtauchen (sehr reich), oder in Watts (sehr arm) besorgt nach rechts und links schauen, um nicht – aus europäischer Sichtweise – in ein noch übler aussehenden Straßenzug zu gelangen. In Downtown kann man unter den Wolkenkratzern entlang spazieren, nur um sich wenige Blocks weiter zwischen so vielen Obdachlosen wieder zu finden, dass man erstaunt ist nur 5 Minuten und nicht 5 Stunden gelaufen zu sein. Während der Reichtum der Stadt, wie in Bel Air gern hinter den höchsten Hecken der Welt versteckt, ist die Armut der Stadt viel schneller zu sehen.

Los Angeles, Kalifornien, der Magnet für Millionen – wird wohl nie zu den schönen Städten zählen, immer aber zu den Interessanten.