Magma
Gebäudeart | Jahr | Ort | Architekten |
Kongresszentrum | 2005 | Adeje (Teneriffa) | AMP |
Recht unscheinbar steht, in der im Süden von Teneriffa gelegenen Stadt Adeje, das Kongresszentrum Magma zwischen Hotelanlagen, einer Autobahn und einem am Berghang befindlichen Wasserfreizeitpark. Doch nähert man sich diesem Bauwerk, bemerkt man schnell was für eine ungewöhnliche Schönheit dieses Bauwerk hat. Es stammt von den einheimischen Architekten Fernando Martín Menis, Felipe Artengo Rufino und José María Rodríguez Pastrana, welche das Architekturbetrieb AMP betrieben. Das Haus wurde nach rund 7 Jahren Bauzeit 2005 eröffnet. Die Baukosten beliefen sich auf rund 29 Millionen Euro.
Unbeachtet von den meisten Touristen der Insel, aber in der Nähe des Flughafens, haben die drei Baumeister ein Haus geschaffen, was zwischen der Struktur der Vulkan-Insel und dem Meer vermitteln soll, auch wenn es nicht unmittelbar am Strand liegt. 13 verschiedenen Baukörpern sind unterschiedliche Funktionen zugeordnet, wie Büros, Cafeteria oder Toiletten. Sie erheben sich aus dem uneben wirkenden Boden, wie versteinerte Monumente und stützen ein scheinbar flüssiges Dach, was über dem Gebäude wabert. Es wirkt etwas, wie Magma die über die Steinfelsen einfließt und erkaltet. So wird ein Kontrast aus Leichtigkeit, aber auch Massivität erzeugt. Immer wieder wird die Oberfläche gebrochen, teilweise durch Schlitze und Einsparungen und einer Unordnung der Teile die trotzdem sehr harmonisch wirkt. Den Hauptteil des Bauwerks nehmen zwei Konferenzsaale ein, der Größere davon kann 2.500 Menschen fassen ist aber auch in mehrere Teile trennbar.
Das „Magma – Arts and Congress Center“ hat keine wirkliche Schauseite, sondern wirkt je nach Betrachtungspunkt immer wieder anders, als wenn es, ähnlich der Entstehungsgeschichte der Kanaren aus der Erde herausgebrochen wäre. Philip Jodido meint zu Recht: „Die Art in der sie aus den Erdboden „wachsen“, ist radikal modern in einem Stil, für den es in der zeitgenössichen Architektur nur wenig vergleichbares gibt.“ (aus: Architecture in Spain (2007); S. 12). Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch den unbehandelten Stein, der auch je nach Sonnenlicht immer wieder andere Schlagschatten entstehen lässt. So ist ein Bauwerk entstanden, was geradezu herausfordert den Blick immer wieder zu verändern und Neues zu entdecken. Ein sehr gelungenes Gebäude.