Buenos Aires

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Die Hauptstadt Argentiniens ist das unumstrittene Herz und Zentrum des Landes und eine der größten Städte Südamerikas. Mit rund 12 Millionen Einwohnern im Ballungsraum, was rund ein Viertel aller Argentinier sind, gehört Buenos Aires zu den größten Städten Südamerikas. Von ihrer Erscheinung her wird sie aber nicht zwangsläufig als südamerikanische Stadt gesehen, sondern es werden insbesondere ihre europäischen Formen unterstrichen. Tatsächlich wird die Stadt auch als das „Paris des Südens“ bezeichnet. Und wie Paris mit seinen von Hausmann erdachten prächtigen Boulevards, strahlt auch der Glanz des Reichtums über Buenos Aires. Allerdings scheint dieser Glanz zu verblassen und heute ist er eingebettet in eine Nostalgie, die parallel zum modernen Buenos Aires zu verlaufen scheint, in welchem Hochhäuser aus dem Boden schießen. Buenos Aires kann man ansehen, dass es um 1910 herum, als man die 100-jährige Unabhängigkeit von Spanien feierte, (fast) eine der bedeutendsten Städte der Welt war. Man sah sich damals selbst als (vielleicht erster) Verfolger von Paris. Aus vielen Ecken scheint die Stadt zu rufen; schau wie groß und stolz ich einmal war (als Dresdner ist man solch einer Nostalgie mehr als zuträglich) und das obwohl Buenos Aires kein signifikantes Bauwerk von Weltruhm hervorbrachte.


Viele Städte erleben schlimme Einschnitte; Kriege, Zerstörung, Entvölkerung. Buenos Aires jedoch nicht. Vielmehr waren es politische Unstabilitäten, die das Land Argentinien und seine Hauptstadt von den Spitzenplätzen verdrängten. In der Zeit von 1930 bis 1976 gab es sechs Putsche! Drei Militärdiktaturen entstanden daraus und selbst die demokratischen Zeiten waren nicht geprägt von Ruhe und wirtschaftlichem Wachstum. Heute liegt daher so etwas wie eine Staubschicht über den goldenen Zeiten rund 20 Jahre vor und nach dem Jahrhundertwechsel von 1900. Diese Epoche prägte die Stadt und macht auch heute noch wesentlich ihr Bild aus, aber würden nicht überall Hochhäuser aus dem Boden schießen könnte man das Gefühl haben, die Zeit würde hier etwas langsamer den Rio de la Plata herunter fließen als anderswo auf dem Planeten.
Diese Flussmündung ist bemerkenswert und zwar in mehrerer Hinsicht. Zum einen bildet der Paraná – etwas nordwestlich der Stadt – das breiteste Mündungsgebiet der Welt (die andere Küstenseite in Uruguay ist nicht sichtbar). Der Fluss wechselt hier seinen Namen und heißt im folgenden Rio de la Plata, Silberfluss, so wie Argentinien (ableitend vom lateinischen Wort „argentum“) ebenfalls dem Silber huldigt. Jedoch ist dies mehr mit großen Erwartungen der Siedler aus der Alten Welt verbunden, als mit tatsächlichen Beständen des Metalls, den wirklich gefunden wurde es weder in der Stadt noch im Land. Der Fluss jedoch war so etwas wie die Existenzberechtigung und der Wachstumsmotor der Stadt, war doch sein Hafen der Quell seines späteren Wohlstandes. Heute scheint Buenos Aires etwas weggerückt vom Rio de la Plata zu sein, denn er ist verbaut und nur schwer zu sehen, er scheint im Stadtbild keine Rolle zu spielen. Vielmehr sprießen Hochhäuser an den unterschiedlichsten Stellen in Richtung Himmel. Zwar fehlt es Buenos Aires an wirklich hohen Wolkenkratzern und doch ist sie durch und durch eine Hochhausstadt, wobei diese für das Aussehen der Stadt keine so große Bedeutung haben wie in anderen Metropolen.
Nicht zu vergessen ist Buenos Aires kurze, aber äußerst spannende Geschichte, nicht nur weil die Stadt gleich zweimal gegründet wurde, um die folgenden fast 250 Jahre mehr oder weniger bedeutungslos zu sein und danach die größte Stadt Südamerikas zu werden mit dem Anspruch Weltstadt zu sein (dazu ausführlich eine Geschichte der Stadt). Kulturell ist die Stadt bei fast jedem mit dem Tango verbunden, der hier erfunden worden sein soll (die Bestimmung des wirklichen Ursprungsortes ist die Quelle unendlicher Diskussionen) aber Buenos Aires ist auch eine Stadt des Fußballs, vielleicht sogar die Welthauptstadt, dieses am meisten verfolgten Sports der Erde.