Kloster Santa Maria de la Valldigna

Gebäudeart Jahr Architekt Ort
Kloster Gegründet 1298 mehrere Simat de la Valldigna

 

Klöster scheinen heute einer Zeit anzugehören, die sich aus der Vergangenheit nicht bis in die Gegenwart erstreckt. Es waren die Orte von spiritueller, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Zusammenkunft, die im Mittelalter ihren Höhepunkt erlebten und die heute noch von ehemaliger Ausstrahlung zeugen. Kloster gibt es nicht nur in der christlichen Tradition, sondern auch in buddhistischer und hinduistischer Religion. In Europa entstanden die ersten Klöster um das Jahr 500. Die Abtei Saint-Maurice im Schweizer Wallis gilt zum Beispiel als das älteste Kloster des Abendlandes und feierte erst kürzlich sein 1500-jähriges Bestehen.
Klöster waren von Anfang an nicht nur Orte, wo der Glaube in festgelegten Reglungen praktiziert wurde, sondern auch Zentren von Handwerk und Landwirtschaft, sowie von Wissenssammlungen. Man kann sagen, sie waren gerade im Mittelalter Kulturzentren ihrer jeweiligen Region. Die Bibliotheken der Klöster waren wohl die einzigen Orte der damaligen Zeit, die Wissen aus der Antike sammelten und vervielfältigten. Kulturtechniken, wie Lesen und Schreiben, waren nur in den Klöstern anzutreffen. Aber auch landwirtschaftliches Wissen wurde in den Klöstern verbreitet. Deshalb versuchten auch immer wieder weltliche Herrscher in unterentwickelten Gegenden Klöster anzusiedeln.
Auch Jaume II. (auf Deutsch: Jakob), der Herrscher der Krone von Aragón, besann sich dieser Strategie, als er durch die Gegend kam, an welcher heute das Kloster steht, die zum damaligen Zeitpunkt noch Alfándec hieß. Dieses Land, südlich des Jucar-Flusses war erst eine Generation zuvor von Jaumes Vater, den Mauren entrissen wurden. Der König beauftragte den Ordensbruder der Zisterzienser Bononat, dass „dieses Tal würdig“ sei, ein Kloster zu beherbergen. Seit jener Zeit heißt das Tal Valldigna (also in etwa „würdiges Tal“) und am 15. März 1298 übergab Jaume II. dem Abt des Zisterzienserordens von Santas Creus Ländereien in Alfándec, um dort ein neues Kloster zu gründen. Tatsächlich funktionierte so die damals rasante Ausbreitung der Konvente. Das Mutterkloster Santas Creus war dann verantwortlich für den Neuaufbau einer Anlage und eines funktionierenden Klosterlebens. Dieses konnte dann bei entsprechender Größe wiederum ein Mutterkloster werden. Im Fall von Valldigna erwarb das Kloster 1381 Besitz nördlich der Stadt Valencia und schuf dort das Tochterkloster Sant Bernat de Rascanya.

Die Architektur, die man heute noch antrifft lässt die Spuren der Geschichte von Santa Maria de la Valldigna erkennen. Die ältesten Teile stammen aus der gotischen Zeit des 14. Jahrhunderts und sind um den zentralen Kreuzgang herum angeordnet. Zwei Erdbeben prägten den weiteren Verlauf. 1396 und auch 1644 zerstörten diese Naturereignisse zahlreiche Gebäude, die dann teilweise größer und prächtiger wieder aufgebaut wurden. Mit der Desamortisation 1835 (also der Überführung von Kirchengütern in Nationaleigentum) unter dem damaligen spanischen Finanzminister Juan Álvarez Mendizábal wurde auch Santa Maria de la Valldigna säkularisiert. Die Ordensbrüder wurden entlassen und die Gebäude, sowie das Land verkauft. Leider bekam dies der Substanz überhaupt nicht gut. Teile des Kreuzganges wurden beispielsweise nach Torrelodones verkauft, andere Bauwerke des Geländes so vernachlässigt das sie einstürzten. Umso erfreulicher ist es, dass 1991 die Communidad Valenciana das Gelände erwarb und schrittweise an der Restaurierung des Real Monasterios de Santa Maria de la Valldigna arbeitet. So können heute Besucher täglich das Areal kostenlos besuchen und wie die nächste Bildergalerie zeigen soll, lohnt sich dieser Besuch.