Palm Springs

Einwohner: 47.689 | Fläche: 244 km² | liegt im Riverside County im US-Bundesstaat Kalifornien

Rund zwei Stunden landeinwärts von Los Angeles liegt Palm Springs, das eine gewisse Berühmtheit dadurch erreichte, dass Hollywood Stars der 1950er und 60er Jahre hier zu erholungszwecken lebten.  Im trocknen Coachella Valley gelegen, ist Palm Springs Umgebung schon von den Ureinwohnern besiedelt worden, da sie hier im Winter heiße Quellen fanden, deren Benutzung im Sommer bei der einsetzenden Hitze sicherlich nicht stattfand. Die hier lebenden Cahuilla nannten die Quellen „Se-Khi“, was „kochendes Wasser“ übersetzt heißt. 1876 wurde den verbliebenen Indianern ein Reservat eingerichtet, dass dann auch „Agua Caliente“ (also „heißes Wasser“) heißt. Da es zu einigen Teilen auf dem Gebiet des heutigen Stadtzentrums von Palm Springs liegt und von den Indianern verpachtet wird, gelten die Einwohner dieses Reservats als wohlhabendster Stamm Kaliforniens.

Der Name der Stadt, Palms Springs, hat mit der spanisch-sprachigen Geschichte der Gegend zu tun. Die Spanier nannten den Ort nämlich „La Palma de la Mano de Dios“ (die „Handfläche Gottes“). Als 1858 die erste englische Karte der Region erschien wurde der Ort Palm Springs genannt, was als eine Mischung aus spanischer und indianischer Benamung angesehen werden kann (denn Palm ist die Handfläche und Springs sind die Quellen).

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts siedelten die ersten Neu-Kalifornier in der Gegend, die wegen ihrer Tallage als Handelsweg genutzt wurde. Da man um die Jahrhundertwende der trockenen und heißen Wüstenluft heilende Wirkung zusprach (wenngleich nicht im Sommer), entwickelte sich Palm Spirngs zu einem Kurort und die ersten Resorts und Hotels öffneten ihre Pforten. Schon im Jahr 1922 sollen über 20.000 Gäste den Ort besucht haben, der ab den 1930er Jahren auch die ersten Hollywood Stars anzog, offiziell aber sogar erst 1938 als Stadt gegründet wurde. Die Stars leisteten sich hier moderne, zeitgenössische Bauwerke und besonders nach dem 2.Weltkrieg wurde Palm Springs zu einem Ort, wo moderne Wohnhäuser von den angesagten Architekten gebaut wurden, dies wurde sogar unter dem Titel „Desert Modern“ bekannt. Bis in die 1960er Jahre verdoppelte sich die Anzahl an Wohnhäusern in Palm Springs und nicht nur Prominente zogen her, sondern auch Pensionäre, die den klimatisch sehr angenehmen Winter hier verbrachten. Bis in die 1970er Jahre hinein blieb Palm Springs so in den Sommermonaten eine Geisterstadt, da die Temperaturen im Juli und August höllenhaft heiß werden konnten (weit über 40°C sind normal) und noch keine Klimaanlagen für Abkühlung sorgten. Durch die wirtschaftliche Krise in den 70er Jahren zogen sich aber zahlreiche Eigentümer aus der Stadt zurück, insbesondere die Prominenten und die Chicagoer Mafia begann gleichfalls hier zu investieren, was dem Image der Stadt nicht förderlich war.
Doch Palm Springs konnte seit der Jahrtausendwende wieder einen Aufschwung bewerkstelligen und zieht heute nicht nur „Spring Breaker“ an, die schon seit den 1950er Jahren ausgelassen die Frühjahrsferien feiern, sondern gleichzeitig weiterhin Pensionäre. Gleichzeitig machen Homosexuelle aus Palm Springs das Provincetown des Westens (allerdings ist Provincetown um längen schriller und lebendiger). Die Stadt schaffte es ebenso durch zahlreiche über das Jahr verteilte Veranstaltungen immer wieder Gäste anzuziehen und so kommen jährlich über 1,5 Millionen Menschen in diese Oase mitten im trockenen Südosten Kaliforniens.