Sevilla
Geschichte Sevillas | urban facts Sevilla
Sevilla ist nicht nur die Hauptstadt von Andalusien, größte Stadt und wirtschaftliches Zentrum der bevölkerungsreichsten Communidad Spaniens, sondern in einer ohnehin touristisch sehr erschlossenen Region noch einmal das Zentrum für Besucher des Südens der iberischen Halbinsel. Statistiken zeigen, dass Sevilla nach Madrid, Barcelona und der Touristenbadehochburg Benidorm der 4.meist besuchte Ort im Lande ist (nur zur Erinnerung, Spanien ist das Land mit den meisten Touristenzahlen auf der Welt). Und das hat seine Gründe, die in der reichen und noch heute teilweise sichtbaren Historie der Stadt ebenso liegen, wie in der malerischen Altstadt mit ihren verwinkelten Gässchen, in den Traditionen (sei es nun der hier geborenen Flamenco oder die Darreichungsform der „Tapas“), die bei den jährlichen Osterprozessionen ihren Höhepunkt finden und natürlich auch beim Wetter, dass allerdings im Sommer auch schon zu heiß werden kann (inoffiziell hat man in Sevilla 2003 die zweithöchste jemals erreichte Temperatur in Europa, mit 47 Grad Celsius, gemessen).
Sevillas lange und bedeutende Geschichte reicht von der Antike über die Rolle bei der Entdeckung Amerikas und den Handel mit der neuen Welt, deren einziger Handelsorts die Stadt war, bis in unsere Zeit, als mit der Weltausstellung 1992 ein großer Aufschwung zu erleben war, deren Nachhaltigkeit aber nicht immer dauerhaft Bestand hatte. Die Bedeutung der Stadt liegt auch Sevillas Lage am Fluss Guadalquivir, dem fünft längsten der iberischen Halbinsel, der ab hier auch für seetaugliche Schiffe befahrbar ist und damit die Stadt eine enorme strategische sowie handelspolitische Bedeutung gibt und der ebenso das Stadtbild prägt, was für spanische Städte eher ungewöhnlich ist. Spannend ist auch, dass der Fluss bis vor der maurischen Besetzung im 8. Jahrhundert „Betis“ genannt wurde und sich dieser Name noch heute in zahlreichen Formen wiederfindet. Nicht zu vergessen ist, dass Sevilla Schauplatz von zahlreichenden erzählenden Kunstformen ist; mindestens fünf Opern (Bizets „Carmen“, Mozarts „Don Giovanni“ und „Die Hochzeit des Figaros“, Beethovens „Fidelio“ und Rossinis „Der Barbier von Sevilla“) handeln alle hier und auch heute findet sich der Ort als Schauplatz von Entertainmentprodukten wieder, so beginnt der Film „Mission Impossible II“ in Sevilla, führt aber wegen seiner wilden Vermengung von Trachten und Traditionen eher zu Missbilligung beim spanischen Publikum.