Der römische Torbogen von Cabanes

Ein bisschen im Nichts liegt er, der antike Bogen aus römischer Zeit, der sich unweit der Stadt Cabanes in der Provinz Castellón aufzeigt, der Arco Cabanes. Heute führt ein wenig befahrener Kreisverkehr um eines der ältesten noch vorhandenen Bauwerke der Antike im Land Valencia. Als er im 2.Jahrhundert gebaut wurde, stand er direkt an der Via Augusta um 90 Grad von ihr gedreht. Die Via Augusta war die wichtigste Straße des römischen Reiches auf der iberischen Halbinsel. Über 1500km hinweg verband sie die wichtigen Orte der damaligen Zeit von den Pyrenäen kommend bis an den Atlantik nach Cádiz. Der Straßenname kommt übrigens von Kaiser Augustus, der kurz vor der Zeitenwende regierte und den Ausbau der Straßenverbindung in Auftrag gab. Die gut ausgebaute Straße konnte man zu Fuß, per Pferd oder Handkarren benutzen und in regelmäßigen Abständen gab es sowohl Wachposten, als auch Versorgungsstellen. So genannte Miliarios, Wegsteine, wurde alle 1000 Schritte angebracht (genau genommen alle 1481,5m) und waren dazu da, die Entfernung im Blick zu behalten. Höchstwahrscheinlich befand sich in der Antike in der Nähe des Torbogens eine kleine Siedlung, als auch eine weitere Straße die in Richtung Mittelmeer führte.

Die heutige Ruine  war einst ein Triumphbogen, der wohl eine private Grabanlage zierte. In der Gegenwart sind aber nur Reste des Originals, das rund 7m hoch gewesen sein muss (heute sind es weniger als 6m) zu sehen. Wohl bis zum 16. Jahrhundert konnte der Bogen in seiner ursprünglichen Form bestehen (wie Einritzungen vermuten lassen), doch irgendwann danach, wurde das Gebälk des Bogens gestohlen. Vermutlich wurden einige Steinquader in der nahen Stadt Cabanes für andere Zwecke verwendet. Die beiden Pfeiler und der Bogen, der übrigens keinen Schlussstein hat, sind aus Kalkstein, wobei die Basis aus Granit ist. Es wurde kein Mörtel verwendet. Seit 1931 steht der römische Bogen von Cabanes unter Schutz und zeigt von der langen Historie dieser Gegend und auch davon dass man auch abseits der heutigen großen Straßen noch viel entdecken kann.