Cap de Creus

Meer: Mittelmeer | begrenzt Golf de Roses nach Norden | Land/Region: Spanien/Katalonien

Das Cap de Creus (auf Spanisch: Cabo de Creus) ist der östlichste Punkt der iberischen Halbinsel. Es liegt am östlichen Ende der Pyrenäen, wo diese steil ins Mittelmeer fallen. Das Kap liegt am Ende einer nach ihm benannten Halbinsel, die eines der schönsten Flecken Kataloniens ist und bis auf eine Höhe von 670m steigt und rund 10km weit ins Meer hineinragt. Seit 1998 ist die Halbinsel ein geschützter Naturpark.
In diesem Naturpark liegt das Örtchen Cadaqués, ein ehemaliges Fischer- und Weindorf, das heute ein hochpreisiger Urlaubsort ist. Das liegt unter anderem an seinem ehemals bekanntesten Einwohner; Salvador Dalí, dessen Familie hier ein Haus besaß (genauer im Nachbarörtchen Portlligat). So entstand hier eine angesehene Künstlerkolonie in welcher u.a. André Breton, Gabriel García Márques oder auch Marcel Duchamp verweilten.
Von noch größerer Tradition ist das malerisch gelegene Kloster Sant Pere de Rodes, ein ehemaliges Benediktinerkloster, das erstmalig 878 urkundlich erwähnt wurde und dessen Blütezeit im 11. und 12. Jahrhundert lag. Doch schon im 14. Jahrhundert begann sein Niedergang, da es durch seine exponierte Lage immer wieder Gefahren ausgesetzt war, seien es Überfälle, Plünderungen, oder auch nur das teilweise raue Wetter. 1798 siedelten die Benediktiner nach Figueres um (einer rund 15km weiter im Landesinneren gelegenen Stadt, in welcher auch Dalí geboren wurde) und in den folgenden Jahrzehnten verfielen das Bauwerk zu einer Ruine. Heute hat man die Gebäude jedoch wieder für die Besucher freigegeben. Besichtigen kann man die wundervolle Klosterkirche aus dem 11.Jahrhundert, Reste eines doppelstöckigen Kreuzganges oder zwei Türme nach lombardischen Vorbild.
Ganz am Ende der Halbinsel, unweit des eigentlichen Kaps, liegt der Leuchtturm von Creus. Er wurde 1858 eingeweiht und leuchtet 34 Seemeilen weit, wobei er sich 78m über dem Meer erhebt. Früher war neben ihm eine Polizeiwache untergebracht, die mittlerweile aber als Restaurant dient. Auf dem Wanderweg zu Kap und Leuchtturm (dort zu parken, kann im Sommer nicht empfohlen werden) kann man einige reizvolle Badebuchten besuchen. Hier beginnt übrigens auch der Fernwanderweg GR11, die sogenannte Ruta Transpirenaica, die auf rund 820km über die Pyrenäen zum Atlantik führt.