Der Platz

Einführung | Der öffentliche Raum | Die Lage des öffentlichen Raumes | Die Größe des Platzes | Die Klassifikation von Plätzen | Der öffentliche Raum heute – zwischen Designerplätzen, Verkehrsinseln und Malls

Einführung

Eines der wichtigsten Elemente in Siedlungen und Städten sind Plätze, also Orte an dem Bauwerke Raum für das öffentliche Leben geben, wo sich Menschen unter freien Himmel treffen und interagieren können. Es sind Plätze, die so etwas wie den bürgerlichen Mittelpunkt einer Stadt ausmachen, den Brennpunkt des Lebens, den Schauplatz des Sozialen. Gern bezeichnet man auch den Platz, als gute Stuben der Stadt. Sie werden von vielen Städten als repräsentative Orte dargestellt, der ein (gelungenes) Abbild oder besser Schaubild der Stadt darstellt, so wie der Theaterplatz in Dresden, der Französische Platz in Berlin oder der Plaza Major in Madrid. Doch Plätze müssen bei weitem nicht immer repräsentativ oder schön sein, sie können ebenso verschmutzt, dreckig und doch voller Geschehnisse, voller Leben sein. Große Geschichte kann auf Plätzen geschrieben werden, Revolutionen beginnen oder Republiken ausgerufen werden. Auf Plätzen kann öffentlich gespielt werden, Paraden abgehalten oder Markt betrieben werden. Plätze können ganz unterschiedlicher Formen haben (rechteckig, dreieckig, rund…), ebenfalls können die Inhalte des urbanen Lebens auf Plätzen und ihre Verwendung große Unterschiedlichkeiten aufweisen. Plätze sind wichtige Elemente in der Stadt, auf den nächsten Zeilen sollen daher städtische Plätze etwas näher untersucht werden.

Etymologisch geht das deutsche Wort „Platz“ auf das griechische Wort „plateĩa“ zurück, das man als „breiter Weg, Straße oder öffentliche Fläche in der Stadt“ ansah. Tatsächlich ist der städtische Platz ohne den öffentlichen Raum nicht denkbar, weshalb als erstes kurz abgeklärt werden muss, was darunter verstanden werden kann.

Der öffentliche Raum

Der öffentliche Raum ist der Ort gesellschaftlichen Austausches. Er ist der absichtsvoll errichtete Schauplatz für die Rituale und Interaktionen einer städtischen Gemeinschaft. Der Bürger verlässt sein Haus, um Andere im öffentlichen Raum zu treffen. Was seit Menschengedenken verankertes soziales Verhalten ist, verändert sich zwar in den letzten Jahren und Jahrzehnten mit hoher Geschwindigkeit, ist aber immer noch ein Schlüsselfaktor des Lebens in der Stadt (und wird es hoffentlich auch bleiben, wenn mir dieser kleine Wunsch an dieser Stelle gestattet sein darf). Hier – außerhalb der privaten Mauern des individuellen Daseins – kann man nicht nur andere Menschen treffen, sondern hier können ebenso Gemeinschaften ritualisierten Handlungen nachgehen (die Frage, in wie fern virtueller, öffentlicher Raum heute von Bedeutung ist, kann an dieser Stelle nicht erörtert werden). Hier treffen sich Menschen beispielsweise, um gemeinsame Absichten und politische Veränderungen in Demonstrationen kundtun, hier kann der Staat machtvoll seine Schutzmacht für (und gelegentlich auch gegen) die eigene Bevölkerung demonstrieren, indem er beispielsweise Paraden abhält oder Volksfeste organisiert. Es geht im öffentlichen Raum also um Sinn- und Gemeinschaftsstiftung für die städtische Bevölkerung, auch wenn es durchaus unterschiedliche Sinnstiftungen für die verschiedenen Benutzer des öffentlichen Raumes geben kann (da Plätze historisch ganz unterschiedlich genutzt werden können).

Der Platz im öffentlichen Raum

Der Platz in der Stadt wiederum bietet nun genau das, was er aussagt, er bietet Platz für das öffentliche Leben und somit ist er immer auch ein Ausdruck über das Leben der Menschen. Die Rolle des Platzes in der Stadt ist damit eine Besondere, wenn man die Stadt nicht nur als Verdichtung von bewohnter Fläche betrachtet, sondern (eben auch) als eine besondere Form menschlichen Zusammenlebens. In den spanischen Gesetzen, die zum Aufbau neuer Siedlungen in Amerika ausgearbeitet wurden, den sogenannten „Las Indias“, heißt es deshalb auch, der zu errichtende Hauptplatz soll Ausgangspunkt der neuen Stadt sein. Tatsächlich wurde – wie beispielsweise in Buenos Aires – zuerst ein Platz angelegt und von diesem die Straßen weggeführt. Hier trafen sich später die Bürger der Stadt, die „Porteňos“ von Buenos Aires, und machten ganz maßgeblich Geschichte, aber hier zeigt auch der Staat, wer die Ordnungsmacht besitzt, sei es vor langer Zeit mit dem Bau einer spanischen Burg, oder heute mit dem Bau der „Casa Rosada“, dem Sitz des argentinischen Präsidenten.
Ein Platz hat deshalb auch immer eine symbolische Bedeutung. So ist der Platz nie zu denken, ohne die an ihn angrenzenden oder sogar auf ihm errichteten Architekturen, die in begrenzen, oder ab auf ihm stehen. Statuen der Könige sind nicht unüblich auf Plätzen, um darauf zu verweisen, wer die Macht in letzter Instanz an diesem Ort hat bzw. hatte. Gleichzeitig können Plätze aber auch Schauplätze sein, wo diese Machtansprüche immer wieder in Frage gestellt werden, zumeist von einer größeren Menschenmenge, so wie im Herbst 1989 auf dem Wenzelsplatz in Prag, um nur ein Beispiel von Vielen zu wählen.
Der Platz als städtischer Versammlungsort, ist historisch zuerst in oder bei sakralen Orten zu finden. Teilweise konnten diesem Ort aber auch nicht sakrale Funktionen zufallen. In den Höfen und Vorräumen des städtischen Gotteshauses konnte Markt gehalten werden, Streitereien geklärt oder Unterricht gegebene werden. Der öffentliche Raum wurde damit zu einem Zentrum des bürgerlichen Stadtlebens.

Plätze in islamischen Orten

Doch nicht jeder durfte diese öffentlichen Räume benutzen; Frauen beispielsweise wurde der Zugang zum römischen Forum zwar nicht verwehrt, aber er galt als unsittlich. Gleiches galt für islamische Städte und ihre öffentlichen Räume. Hier waren freie Plätze, wo sich die städtische Gemeinschaft traf nicht vorhanden. Die Gemeinschaft, die „umma“, versammelte sich in der Moschee zum Gebet und auch zur Besprechung von öffentlichen Angelegenheiten. Plätze waren so etwas wie Vorhöfe von größeren Gebäuden, sogenannte „maidans“. Solche kleinen Plätze konnten sich verketten und ganze Stadtstrukturen prägen, wie sie beispielsweise heute noch in den aus maurischer Zeit geprägten Altstädten von Sevilla oder València zu finden sind. Große Plätze waren in islamischen Städten nicht vorgesehen. So wurden häufig die ehemaligen Flächen römischer Foren für den Bau einer Moschee verwendet. Märkte, die bis dato an diesen Orten abgehalten wurden, wurden verlagert, zumeist an den Stadtrand, wo die Gemüsegärten standen, was infrastrukturell durchaus Sinn machte.

Plätze im christlichen Mittelalter

Das christliche Mittelalter in Europa besticht durch seine einflussreichen Klöster und diese hatten auf die Gestaltung der Plätze einen Einfluss und eine ambivalente Geschichte, denn zum einen waren Klöster nicht öffentliche Einrichtungen, hatten aber durchaus ein öffentliches Atrium, das offen stand. Gerade Orden, die sich intensiv mit dem weltlichen Leben beschäftigten, versahen ihren Kirchenbereich mit zusätzlichen Plätzen, um unter freien Himmel für weite Teile der Bevölkerung predigen zu können. Später konnten diese Plätze auch für nicht religiöse Aufgaben genutzt werden. In Siedlungen, die von kirchlichen Orden gegründet wurden, waren diese Plätze später die Hauptplätze des Ortes.

Die Lage des öffentlichen Raumes

Der Platz kann im Laufe der Stadtgeschichte unterschiedliche Funktionen annehmen, welche nicht immer absichtsvoll bestimmt wurden, sondern sich manchmal eher zufällig ergeben konnten. Repräsentative Stadtplätze beispielsweise können erst am Stadtrand liegen und relativ bedeutungslos sein, später aber die wichtigsten Punkte der Stadt markieren (den sogenannten Hauptplatz, wobei große Städte davon gern mehrere haben können, oder es nicht vollkommen klar ist, welcher nun der Bedeutendste ist). So wie beispielsweise die Puerta del Sol in Madrid, die erst am östlichen Stadtrand lag, heute aber den Mittelpunkt der Stadt und sogar ganz Spaniens symbolisiert (tatsächlich befindet sich hier der sogenannte Kilometer 0, der Ausgangspunkt der spanischen Fernstraßen). So kann ein Haupttreffpunkt der Stadt festgelegt und in der Zeit beständig sein, wie der Plaza de Mayo in Buenos Aires, oder sich eben ändern, wie die Puerta del Sol in Madrid. Diese erinnert schon mit ihrem Namen an das ehemalige Stadtor (puerta), das nach Osten zur Sonne (sol) bzw. zum Sonnenaufgang schaute. In Madrid wurde dieses Tor 1570 geschleift, doch schon vorher bildet sich ein größerer Platz auf der städtischen Seite. Als schließlich die „Calle Mayor“ (die „Hauptstraße“) entstand und zu einem Paseo wurde, also zu einer Straße wo man entlang ging oder fuhr, um sehen und gesehen zu werden, diente Sol als Kutschenwendeplatz und wurde immer mehr zum Verkehrsnervenzentrum der Stadt Madrid. Für den Autoverkehr hat Sol heute allerdings keine Bedeutung mehr, aber für den Fußweg durchs Madrids Innenstadt ist er der absolute Mittelpunkt, ebenso für den Nahverkehr, halten hier doch drei U-Bahn Linien und die S-Bahn Cercanias (allesamt unter dem Platz). Und so entwickelte sich die Puerta del Sol zum mit Abstand lebendigsten Platz der Stadt, der immer etwas in Konkurrenz zum repräsentativen Plaza Major stand, welcher wiederum die bewusst angelegte und gestalteten Mitte Madrids sein sollte, die man aber tatsächlich leicht übersehen kann.
Das große und bedeutende Plätze am Stadtrand zu finden sind, ist historisch also nichts Ungewöhnliches. Turnierplätze oder Märkte konnten vor den Stadtmauern liegen, aber innerhalb der nächsten Stadtvergrößerung in das Stadtgebiet eingehen, der Neumarkt Dresdens vor der Frauenkirche gehörte Jahrhundertelang nicht zur Stadt (und ist heute das touristische Zentrum). Ähnlich verhielt es sich in der islamischen Welt, hier diente die musalla, ein Feld vor der medina (der Altstadt) als Versammlungsort oder auch als Exerzier- oder Hinrichtungsplatz. In vielen spanischen Städten lag die „Plaza Mayor“ anfangs außerhalb der Stadtmauern und wurden als Stierkampfplatz oder Ort öffentlicher Versammlungen genutzt. Später, als diese Plätze zur Stadt hinzugefügt wurden, fehlte ihnen dann oftmals das religiöse Element, denn eine Kirche stand (und steht) nur selten auf dem Plaza Major. Selbst in den schon angesprochenen Gesetzen für „Las Indias“ wurde festgeschrieben, dass die Kirche einer neuen Siedlung zwar im Zentrum der Stadt liegen solle, aber nicht direkt am neu zu errichteten Hauptplatz (bedenkt man das diese Gesetze in einem Staat gemacht wurde, der zur damaligen Zeitpunkt die schlimme Maschinerie der Inquisition am Laufen ließ, ist dies schon erstaunlich). Auf dem Hauptplatz sollte der „cabildo“ stehen, sas Haus in dem der Stadtrat sitzt und das auch als Zollhaus dienen konnte.
Die Anlage eines städtischen Hauptplatz wurde bestimmt von seiner zweckmäßigen Lage und des Verkehrs, den er zu bewältigen hatte. So besitzen Hafenstädte gern ihren Hauptplatz in der Nähe des Wassers, wie in Lissabon der Praça de Comércio, der nicht in der Mitte der Altstadt, sondern am Flussufer liegt. In antiken griechischen Städten konnte die Agora nahe am Meer liegen und hatte dann etliche Funktion; sowohl Marktplatz, als auch Versammlungsort der politischen Klasse (daher der freien Männer) zu sein. Jedoch konnte dies durchaus auch an zwei unterschiedlichen Plätzen stattfinden. In Städten mit Residenzen war der Platz vor dem Schloss zumeist ein repräsentativer Hauptplatz. Sie waren Wahrzeichen der Herrschaft, konnten aber im Notfall auch als Verteidigungsgelände gegen den rebellierenden Mob genutzt werden.
In der Renaissance und im Barock wurde viel Wert darauf gelegt, die Anlage eines Platzes in einen Gesamtentwurf der Stadt einzubauen. In neugebauten Stadtteilen wurden Kompositionsregeln angewendet, um Plätze in Sichtachsen einzubeziehen oder als ihre Ausgangspunkte zu verwenden. Ziel war eine Idealstadt nach ästhetischen Gesichtspunkten. In diesen Plänen tauchten zentrale Plätze auf mit symmetrisch angeordneten Nebenplätzen. Dabei können die Plätze eine reiche Gestalt an geometrischen Formen haben. Denkmäler konnten in ihrer Mitte aufgestellt, um die optische Wirkung mit den abgehenden Straßenzügen zu verstärken.

Die Größe des Platzes

Wie groß ein Platz werden soll, daher welche Fläche er einnimmt, ist eine Frage die sich zumeist nur in neugeplanten Siedlungen stellt, da in vorhandenen Orten enge Grenzen der bereits vorhandenen Bausubstanz vorhanden sind. In den schon erwähnten spanischen Gesetzen, den „Las Indias“, dem Leitfaden für den Bau neuer Städte in Südamerika, wurde bemerkt, dass der Platz im Verhältnis zur zukünftigen Größe und dem Wachstum der Stadt stehen soll (heute – Jahrhunderte später – merken wir wie angenehm naiv die Vorstellung ist ein städtisches Wachstum zum Gründungsdatum abschätzen zu wollen). Soll der Platz beispielsweise einmal als Exerzierplatz genutzt werden, muss er verhältnismäßig groß angelegt werden, um den entsprechenden militärischen Garden Raum zu bieten. Auch andere Überlegungen spielten eine Rolle. Nach dem Erdbeben von 1693 schlugen z.B. die Behörden von Catania vor, einen zentralen Platz zu errichten, wo die gesamte Bevölkerung sicher lagern könne, im Falle einer erneuten Katastrophe.
Daran anschließend kam es zu Fragen, wie die Größe in eine Form gegossen werden sollte. Schon der Renaissance-Denker Leon Battista Alberti, einer der ersten Architekturtheoretiker überhaupt, gab Ratschläge für die ästhetisch anspruchsvolle Umsetzung eines Platzes. Er sieht einen doppelt so lang, wie breiten Platz als grundsätzlich erstrebenswert an, allerdings immer unter der Maßgabe, welche Gebäude an ihn grenzen, daher wie hoch diese Bauten sind. „Die richtige Höhe für Bauten um einen Platz ist ein Drittel oder zumindest ein Sechstel der Breite der unbebauten Fläche.“ (aus Kostoff S. 137).
Besonders mit den Stadterweiterungen, die durch die massive Urbanisierung der europäischen Städte im 19. Jahrhundert vorangetrieben wurden, waren neue Platzdimensionen denkbar, die aber schon Zeitgenossen zu massiver Kritik veranlassten. Der Wiener Camilo Sitte beispielsweise fand in der neu angelegten Ringstraßenarchitektur seiner Stadt mit seinen riesigen Freiflächen (wie beispielsweise dem Heldenplatz) nur noch Vakuum wieder ohne eigenes Leben.
Sitte kritisierte ebenso die Freilegung bedeutender Gebäude im Stadtraum, das heißt das Herausheben von Bauwerken, durch vor ihnen erlangte Freiflächen. Kirchen beispielsweise sollten aus ihrem Umfeld herausstechen, dafür konnte auch der darum herum liegende Raum verändert werden (was im Grunde nichts anders heißt, als das die Häuser die stören, abgerissen wurden). Es entstanden vielerlei Plätze, um besondere Gebäude herum, um diese im Stadtraum zu inszenieren. In diesem Zusammenhang steht auch die radikale Umgestaltung von Paris unter Baron Hausmann, der neue Alleen als Sichtachsen durch die Stadt führte und so das mittelalterliche Paris, mit seinen engen Gassen abreisen ließ. Besonders gegen Ende des 19. Jahrhunderts erreichte die Beleibtheit der Freilegungsbewegung einen Höhepunkt, der sich danach aber langsam erwachender Kritik (auch eben jener von Sitte) erwehren musste. Lediglich in den Zeiten der totalitären Diktaturen des 20. Jahrhunderts kamen nochmals monumentale Freilegungsgedanken zur Geltung, die Raum schaffen wollten für eine ins radikal Monumentale gewandelten Idee einer Massenvolksgemeinschaft, welche einer koordinierten Führung unterliegt (siehe so beispielsweise in den Plänen zur neuen Reichshauptstadt Germania oder beim Reichsparteitagsgelände in Nürnberg).

Die Klassifikation von Plätzen

Das Einordnen von Plätzen kann anhand von zwei entscheidenden Kriterien geschehen, zum einen die Form des Platzes und zum anderen seine Funktion. Gleiche Funktionen können ganz unterschiedliche Platzformen annehmen (ein Marktplatz kann auf einem runden, dreieckigen oder rechteckigen Grundriss liegen). Plätze können gleichfalls, obwohl räumlich gleichbleibend, im Laufe ihrer Geschichte neue und veränderte Nutzungsfunktionen bekommen. Je unspezifischer die Form eines Platzes ist, desto reichhaltigeren Zwecken kann er unterliegen. Unspezifische Formen erhöhen daher die Nutzungsmöglichkeiten. Auf den Plaza Majores in Spanien beispielsweise, gab es zumeist keine Denkmäler (wie auf Frankreichs Königsplätzen) oder Grünanlagen (wie auf englischen Plätzen), so dass sie für Märkte ebenso wie für Hinrichtungen, Feste oder Stierkämpfe Platz boten.
Klassifizierungsversuche von Plätzen stammen zumeist von Architekten oder Stadtplanern. Eine immer noch bemerkenswerte Arbeit stammt von Joseph Stübben, welche er in seinem Lehrbuch „Der Städtebau“ (1890) veröffentlichte. Er unterscheidet Straßenplätze bzw. Kreuzungen, Nutzplätze (zum Markttreiben, für Feste etc.), Schmuckplätze (beispielsweise mit parkähnlicher Anlage darauf) und architektonische Plätze, welche wiederum in Vorplätze wichtiger Bauwerke, bebauter Platz (von freistehenden Gebäuden beherrscht), Denkmalplatz oder umbauter Platz unterschieden werden können. Eine andere Klassifikation bietet Rob Krier in seinem Werk „Stadtraum in Theorie und Praxis“ (1975) an, wobei er geometrische Typen unterscheidet und in drei Hauptgruppen teilt: rechteckige, kreisförmige und dreieckige Plätze. Ob diese Plätze organisch im Laufe der historischen Stadtentwicklung gewachsen sind, oder geplant und angelegt wurden, unterscheidet Krier nicht.

Die Formen von Plätzen

Spiro Kostofs Klassifikationssystem der Plätzen, welches er in seinem Buch „Die Anatomie der Stadt“ (1991) vorlegt und an dem sich dieser Artikel orientiert, soll etwas näher beschrieben werden. Plätze werden hier als erstes nach Formen aufteilt. Dabei betont Kostof, das regelmäßige geometrische Plätze nur bei Stadterweiterungen vorkommen, während bei historische gewachsenen Plätzen, die er „organisch“ nennt, die Form des Platzes in ein historisches Ensemble quasi hineingewachsen ist. Bei Plätzen in mittelalterlichen Städten beispielsweise war deren Form zumeist geprägt von den altertümlichen Verkehrswegen, die im Regelfall älter waren als die Plätze selbst, als auch von der Dichte der angrenzenden Nachbarschaften. Dreieckige Plätze entstanden oft, wenn zwei oder gar drei Landstraßen aufeinander trafen. Ein neu angelegter Barockplatz jedoch folgt lediglich der Theorie der Gestaltung, welche die äußere Gestalt nur nach ästhetischen Ansprüchen regelt. Die folgende Tabelle gibt einen groben Überblick:

Das Dreieck

Ein dreieckiger Platz besteht fast immer aus einer historisch gewachsenen Vergrößerung einer Kreuzung, die zum Anlegen von Märkten benutzt wurde, weshalb solche Plätze auch oft in mittelalterlichen Städten auffindbar waren (und sind). Eine geometrisch reine Form ist selten und zumeist nur bei extra so angelegten Plätzen, wie dem Place Dauphine in Paris aufzufinden.

Das Trapez

Die Form des Trapez kommt besonders in der italienischen Renaissance vor, bei dieser Form ist es zumeist ein bedeutendes Bauwerk, das mit seiner Fassade in einem dreieckigen Platz hineindrängt.

Das Rechteck

Ein rechteckiger Platz ist einer der häufigsten anzutreffendsten Formen. Mit dieser Formgebung ist es möglich, dass bedeutendste Bauwerk des Platzes gut in die Sichtachsen einzusetzen. Wirklich quadratische Plätze sind eher selten. Sie können beispielsweise entstehen, wenn eine Stadt gitterförmig angelegt ist und man ein Quadrat als Hauptplatz frei lässt.

L-förmige Plätze

Wenn zwei benachbarte rechteckige Plätze zusammengeführt werden können L-förmige Plätze entstehen, oder wenn ein besonderes Bauwerk von zwei Seiten sichtbar gemacht werden soll. Der Winkel des Platzes wird hier zum kritischen Punkt für den ästhetischen Eindruck des Platzes.

Kreis und Ellipse

Die Antike kannte kaum kreisförmige Plätze. Ellipsenartige Plätze wurden im Mittelalter angelegt und sind dann meist Überreste eines ehemaligen römischen Amphitheaters, dessen Zuschauerränge bebaut wurden und wo die Bühne als Platz übrig blieb. Auch auf spanischen Plaza Majores können ellipsenartige Plätze gefunden werden, wie in der kleinen Stadt Chinchón, da diese Plätze gleichzeitig für Freilichtaufführungen oder Stierkämpfe genutzt wurden. In der Renaissance wurden geschwungene Bauformen im Hochbau aus der Antike wiederentdeckt. Ende des 17. Jahrhunderts entstand mit dem Place de Victoires in Paris der erste Platz in Kreisform. Die Kreisform findet sich natürlich auch im Kreisverkehr wieder. Dieser entstand historisch aus der Landschaftsarchitektur und kommt vom französischen rond-point, eine kreisförmige Lichtung mit runder Grasfläche. In England tauchte die Kreis-Form als circus auf, erstmals in Bath, der eine bewusste Nachahmung des Amphitheaters war. Später wurden damit aber auch große und abgerundete Kreuzungen bezeichnet. Im Neoklassizismus kam es erneut zu einem Aufleben vom kreisförmigen Plätzen.

Der Halbkreis

Der Halbkreis entstand aus einer eingebuchteten Platzform vor einem bedeutenden Gebäude, wie z. B. einer Kirche. Er diente dazu die Straße vor dem Bauwerk zu verbreitern und seiner Fassade mehr Wirkung zu geben. Später ergeben sich daraus drei Formen von Halbkreisen:
Im offenen Halbkreis ist eine Seite des Platzes geöffnet und lässt die Perspektive auf den Raum zu. Der geschlossene Halbkreis ist so etwas wie der soeben erwähnte Vorplatz, der sanft geschwungen eine Ausbuchtung des Raumes vornimmt. Führt von dieser Einbuchtung eine Straße weg, so erhält man ein Mittelding aus offenen und geschlossenen Halbkreisplatz. Diese Form war Funktional für den Platz vor dem Stadttor relevant, wo man Besucher empfangen konnte und sie gleichzeitig in die Innenstadt weiterleitete. Der englische crescent ist eher halbmondförmig (wie in Bath) und wurde in Großbritannien zum einem sehr beliebten Mittel der Stadtgestaltung. In der Moderne kommt ebenso die Halbkreisform zum Tragen, am eindrucksvollsten in der Hufeisensiedlung von Bruno Taut in Berlin.

Plätze und ihre Funktionen

Neben der Betonung der Form der Plätze, können diese gleichfalls nach ihrer Nutzung unterschieden werden. Bei diesem Punkt konzentriert man sich mehr auf die Geschichte einer Stadt. Bereits vorher hatten wir erwähnt, dass Stadtplätze durchaus unterschiedliche Nutzungsformen haben und diese sich gleichfalls im Laufe der Stadt verändern können. In Anlehnung an Kostof können daher unterschiedliche Funktionstypen von Plätzen klassifiziert werden, jedoch sind diese eben nicht „eingebrannt“ im Platz und für alle Zeit vorgegeben, sondern durchaus veränderbar.

Das Bürgerforum. Es gibt zwei Hauptnutzungsformen von öffentlichen Räumen in der Stadt; zum einen als Markt und zum anderen als Bürgerforum. Man kann davon ausgehen, dass beide Formen anfangs durchaus auf dem gleichen Platz abgehalten wurden. Erst als die Stadt sich vergrößerte, wurde eine Trennung von beiden Funktionen vorgenommen.
Das Bürgerforum ist ein „Ort zur Erledigung öffentlicher Angelegenheiten und zur Präsentation der Insignien der jeweiligen Macht“ (Kostoff S. 153). Dieser Funktionstyp ist nicht überall auf der Welt zu finden. Im chinesischen Reich fehlt er vollkommen und auch in mittelalterlichen Städten in Europa, konnten die öffentlichen Verhandlungen und auch die Märkte durchaus auch nur auf der Hauptstraße abgehalten werden. Das historische Vorbild für das Bürgerforum ist natürlich die griechische Agora. Auf ihr wurde erstmals in der Geschichte, auf einem freien öffentlichen Platz, gemeinsam politische Macht ausgeübt. Wenn eine neue Kolonie gegründet werden sollte, so wurde dort als erstes die Agora und der Tempel geplant. Die Schutzgötter der Agora sind die des Redens und genau das stand daher ursächlich im Mittelpunkt dieses städtischen Platzes, das Reden. Es geht auf der Agora um die politische Rede, welche Entscheidungen für die Stadt beredet, nicht um eine gewerbliche Marktfunktion in welchem Lebensmittel verkauft werden. Als die Selbstverwaltung der griechischen Stadt später zerfällt, so verliert auch die Agora ihre Bedeutung und kann architektonisch umgebaut oder gar wegrationalisiert werden. Die Idee jedoch zieht historisch weiter und so nimmt sich das römische Forum dieser an, erweitert es aber. Hier werden nun bürgerliche Belange besprochen, religiöse Zusammenkünfte abgehalten oder Markt betrieben. Für den regulären Marktbetrieb lag zumeist das Haus der Maße und Gewichte, die mensa ponderaria, am Forum, um dem Markttreiben ein regelgeleitete Grundlage zu geben. Gleichzeitig gaben auf dem Platz die Meister der Rhetorik Unterricht. Die Rechtsprechung wurde ebenso auf dem Forum erledigt, wie auch Lobreden auf den städtischen Führer gehalten oder Jungen in das Erwachsenenalter mit dem Brauch der toga virilis eingeführt wurden. In republikanischen Zeiten wurden Spiele auf dem Forum veranstaltet, später Gedenk- oder Mahnmäler aufgestellt, um der glorreichen Geschichte der Stadt und seiner Herrscher zu erinnern.
Im Mittelalter, mit der Genese der italienischen Stadtstaaten, sollte das Bürgerforum wieder eine wichtige Rolle spielen und entstand ab dem 12. Jahrhundert erneut, nachdem es in den Zeiten der Völkerwanderungen und des frühen Mittelalters keine Rolle spielte. Allerdings nun unter etwas neuen Vorzeichen, denn während in der Antike Religion und politische Handlungen noch auf ein und demselben Platz stattfinden konnten, wurde jetzt auf Grund der Mächtigkeit der Institution Kirche eine räumliche Trennung vorgenommen. In den Städten gab damit den Domplatz und einen separaten Rathausplatz, auch wenn diese direkte Nachbarn sein konnten, waren es doch zwei separate Plätze. Später, ab dem 14. Jahrhundert, erfolgte eine weitere Veränderung mit dem Aufkommen von mächtigen politischen Dynastien, welche Piazzas ausgestalten ließen, die der Herrschaft des Fürsten verbunden waren. Diese Piazzas waren übersichtlich gestaltet und nicht darauf angelegt bürgerliche Belange zu erledigen, sondern mit prunkvollen Rahmen dem Monarchen zu huldigen.
Mit dem Einsetzen von demokratischen Bewegungen ab dem 19. Jahrhundert verteilten sich die Energien des Bürgerforums auf unterschiedliche Plätze der ständig wachsenden Städte. Neue Bürokratien, wie Gerichtspaläste bekamen Vorplätze, ebenso kulturelle Einrichtungen, wie beispielsweise die Oper (ein wunderschönes Beispiel ist der Dresdner Theaterplatz). Sehr eindrucksvoll ist das an der platzartigen Architektur der Wiener Ringstraße zu sehen, wo sich die wichtigsten Einrichtungen des Staates auf monumentaler Fläche aneinanderreihen.

Die place d’armes
. Die Aufstellung der bewaffneten Kräfte im öffentlichen Raum hatte eine Doppelfunktion in der Geschichte der Stadt. Zum einen diente es dazu den Bürgern anzuzeigen, dass für ihre Verteidigung gesorgt wurde, zum anderen war der Platz gleichzeitig dafür da, den Bürgern anzuzeigen, das die bestehenden Machtverhältnisse besser nicht herausgefordert werden sollten. Diese Funktionen wurden gern auf den Plätzen vor den Palästen des Monarchen aufgeführt. So konnte später extra umgebaute Paradeplätze gigantische Dimensionen erhalten. (Beispiel St.Petersburgs Winterpalais und Generalstabsgebäude) oder gleich ganz vor die Tore der Stadt verlegt werden, wo für Manöverplätze genügend Raum vorhanden war. Diese Form der Plätze haben in Europa nur in abgewandelter Form überlebt, denn das Militär ist fast unsichtbar in den Städten geworden. Lediglich im Namen, wird an die militärische Nutzung der Vergangenheit erinnert, oder in Wien auf dem Heldenplatz, dessen Fläche früher tatsächlich als Paradeplatz genutzt wurde.

Der Platz der Spiele.
Wo heute Veranstaltungshallen oder Multifunktionsarenen in den Städten gebaut werden, um Spiele und Unterhaltung aller Art den Bürgern zu präsentieren, wurden diese früher im öffentlichen Raum ausgetragen. Dabei waren diese Spiele ritualisierte Ereignisse gewesen, die auch als Ventile für politische Unzufriedenheit genutzt werden konnten. Gab es keine geeigneten Orte, um diese Spiele auszuführen, konnten städtische Plätze dafür benutzt werden. Das Amphitheater ist der erste Bau der Menschheitsgeschichte, der den Spielen ein eigenes Bauwerk gab. Wiederum die bereits vorher öfter erwähnte Plaza Mayor in Madrid ist ein schönes Beispiel, wie Spiele im öffentlichen Raum ausgetragen werden konnten. Auf diesem Platz (wie auf vielen anderen Plaza Mayores in Spanien) konnte man Stierkämpfe erleben. Diese waren anfangs ein eher aristokratisches Vergnügen und wurden vor den Toren der Stadt abgehalten. Später wurden die Regeln und die Räumlichkeiten verfeinert und der Stierkampf innerhalb eines fest umrissenen Geländes auch in der Stadt ausgetragen, wobei dafür Straßen und Plätze extra abgesperrt wurden, so wie es auch heute noch zu sehen ist, am berühmtesten sicherlich bei San Fermin in Pamplona. Im 17. Jahrhundert wurden Plätze dann bereits unter der Idee angelegt, sie könnten auch für Stierkämpfe nutzbar sein. Juan Gomes de Mora jedenfalls konstruierte mit dem Plaza Mayor in Madrid ein Rechteck von 151m mal 117m in die Mitte der eher verwinkelten spanischen Hauptstadt. Darum wurden Häuser mit der einheitlichen Höhe von vier Etagen gebaut, die mit Arkaden für Läden und mit Balkonen gesäumt waren, damit auch von gehobener Perspektive auf den Platz und sein geschehen geschaut werden konnte. So wird davon ausgegangen, dass bis zu 50.000 Zuschauer hier Platz fanden (was zur damaligen Zeit rund die Hälfte der Einwohner der Stadt waren). Mit dem Ende des aristokratischen Interesses am Stierkampf und der Verbreitung als Volkssport und Vergnügen wurden später Arenen erbaut, um Einzelkämpfe durchzuführen, die dann vom interessierten Publikum mit einem Eintrittsgeld bezahlt wurden. 1745 entstand so die erste Stierkampfarena in Madrid.
Verkehrsplätze. Seit ihrer Entstehung führen Plätze Verkehr aller Art zusammen und verteilen ihn wieder auseinander. Natürlich ist der Durchfluss des Verkehrs konträr zu anderen Platzfunktionen, wie beispielsweise dem Aspekt der Bürgerversammlung, welche ungestört beraten möchte. Schon deshalb war das römische Forum für den Verkehr gesperrt und wurde direkt neben der Kreuzung der beiden Hauptstraßen angelegt, welche sich in römischen Städten in der Stadtmitte begegneten. Auch im Mittelalter finden sich immer wieder Plätze, die nicht für den Verkehr freigegeben waren, so auch in der Renaissance, wo Plätze mit Ketten abgesperrt werden konnten. Der englische square wurde im Regelfall nie für den Verkehr geöffnet und schuf eine kleine Parkanlage Mitten in der Stadt. So war schon dem vorher bereits erwähnten Alberti die Problematik zwischen Verkehrsaufteilung und sozialen Versammlungsort bewusst, denn der Verkehr musste fließen können, gleichfalls durfte er jedoch nicht den sozialen Aspekt an den Rand drängen. Mit dem Aufkommen des Massenverkehrs erlangen die Verkehrsplätze eine vollkommen neue Bedeutung und sind zu Orten des Transits und zu Kreuzungen geworden. Sie werden dann bestenfalls zu quirligen Plätzen, auf welchen sich Autos, der Nahverkehr und eilig herumlaufende Passanten auf Straßenhändler oder sich zufällig treffende Bekannte treffen.
Wohnplatz. Im Mittelalter wohnten Handwerker über ihren Läden, diese wiederum sollten möglichst in der Stadtmitte zu finden sein, am besten in der Nähe des Marktplatzes, daher war die Gestaltung um einige Plätze auch eine Frage, wie man die Wohnungen herum anordnet. Wohnplätze entstanden wenn einheitliche (und exklusive) Wohnungen in einheitlicher Planung, um einen Platz herum angelegt wurden. Solche Wohnplätze konnten durchaus für die Öffentlichkeit beschränkt zugänglich sein. Es war auch möglich, dass sie von Adligen finanziert wurden und dann beispielsweise mit einem Denkmal zur Verherrlichung des Aristokraten ausgestaltet wurden.

Der öffentliche Raum heute – zwischen Designerplätzen, Verkehrsinseln und Malls

Die Funktionalität von öffentlichen Plätzen hat sich in den letzten Jahrhunderten stark gewandelt, insbesondere seit dem Aufkommen der Moderne, als nicht nur die Städte ganz neue Dimensionen annahmen, sondern auch das soziale Leben in der Stadt sich radikal veränderte. Das gesellschaftliche Leben ist teilweise von den Plätzen abgewandert. Waren es erst Massenkommunikationsmittel wie Zeitungen, Radio und Fernsehen, welche Neuigkeiten und Nachrichten und ebenso deren Interpretation direkt in die heimische Wohnung lieferten und damit nicht mehr den Austausch von Neuigkeiten im öffentlichen Raum befeuerten, so ist es heute das Internet im Handy, dass überall und zu jederzeit dem Impuls der Welt weiterreicht. Damit einher geht eine schleichende, aber heute deutlich zu Tage tretende Veränderung des Platzes ein her. Das ästhetische Erlebnis eines Platzes ist wichtiger geworden als die gesellschaftlichen Erfahrungen, die man auf ihm aufnimmt. „Designerplätze“, wie Kostof sie nennt, entstehen und verlangen danach, dass Plätze um ihrer selbst willen genossen werden, als wären sie kleine Erlebnisparks. Es entstehen neuartige Plätze, die in ihrer Bauform ihre eigene Legitimation angeben, z.B. als statusgeladene Kunstlandschaft, wie am Platz im Rockefeller Center, in New York City. Gerade die Architektur der Hochhäuser hat den Platz und seine Funktion verändert. Plätze wurden an die Wolkenkratzer gesetzt, um Bauvorschriften zu umgehen (so wie am Seagram Building in New York City). Sie wurden aber auch zu einer Art von Podium für das Hochhaus, damit dies dann entsprechend wirken kann. Ihre Ausgestaltung ist dabei aber eher bescheiden und ihr Wert zum Verweilen überschaubar. Eine andere Entwicklung der Moderne ist, dass menschliche Rituale aus öffentlichen Plätzen entfernt und in privatisierte öffentliche Plätze verlagert werden, so wie es beim Marktplatz geschehen ist, der nun im Einkaufszentrum (vorher im beginnenden 20. Jahrhundert in der Markthalle) liegt. Die Shopping Malls in unseren Städten sind teilweise riesige öffentliche Plätze mit Überdachung, die aber unter der Kontrolle eines Besitzer stehen und deshalb eigentlich nur teil-öffentliche Plätze sind. So bleibt für die heutige Zeit festzuhalten; wenn Plätze unsere gemeinsame Geschichte repräsentieren, wenn sie uns ein Gefühl gemeinsamen Schicksals erlauben, dann ist zu fragen, was im individualisierten Einkauf in der Mall davon noch übrig ist. Ein schönes Beispiel für diese Individualisierung bietet Woody Allen Film „Scenes From a Mall (Deutsch: „Ein ganz normaler Hochzeitstag“), der komplett in einem Einkaufszentrum spielt, dass überall auf der Welt stehen könnte. Heute, nochmal ein Vierteljahrhundert nach der Veröffentlichung dieses Films wandelt sich die Form des Lebens in der Öffentlichkeit scheinbar immer rasanter. Plätze, werden zu Lokationen, um sich mit einem Selfie für die digitale Ewigkeit festzuhalten, sie dienen als Marker, individueller Ereignisse, die von einer Öffentlichkeit im digitalen Raum kommentiert werden können. Wie häufig findet man in den sozialen Netzwerken Bilder von lächelnden Gesichtern auf den Plätzen dieser Welt, verbunden mit dem Namen der Stadt und einem Hashtag, der Platz wird dabei aber nur noch zur Kulisse der eigenen Selbstdarstellung, die wiederum den eigentlich Platz überschreitet und in die digitalen Weiten hinaus eilt. Der Platz hat hierbei kein Leben mehr, sondern ist die Kulisse der eigenen Selbstdarstellung. Trotzdem sind auch heute noch städtische Plätze wichtige soziale Funktionsträger in den Städten, immer noch werden Märkte (wenn auch keine mehr für Lebens-notwendige-Mittel) auf ihnen abgehalten, werden Demonstrationen und Feste auf ihnen aufgeführt oder neuste Bewegungsformen von Jugendgruppen ausprobiert. Und so sind auch heute noch Plätze, Orte wo städtisches Leben ausgetragen wird und was kann es angenehmeres geben als in einem Cafe zu sitzen, auf einen vorliegenden Platz zu schauen und das das urbane Leben zu genießen, dass sich wie auf einer Bühne vor einen ausbreitet.

Literatur:
Dieser Artikel ist sehr stark beeinflusst von Spiro Kostofs Buch „Die Anatomie der Städte“ (Campus; 1991)

Die Skyline der Stadt

Historie der Skyline | Elemente der Skyline | Städte und ihre Skylines

Die Silhouette einer Stadt ist so etwas wie ihre optische Zusammenfassung oder vielleicht besser ihr Erkennungszeichen. Heute wird gern von der Skyline gesprochen, auch wenn das ein Begriff ist, der erst mit den Hochhäusern, den Skyscrapern, entstanden ist und vor 1890 eigentlich nicht auftaucht. Für diese kleine Abhandlung über die Ansicht einer Stadt, werden wir die beiden Wörter Skyline und Silhouette gleichbedeutend benutzen, auch wenn sie unterschiedliche Herkünfte und auch Bedeutungen haben.

Auf dieser Seite soll ein Blick auf die Skylines von Städten gerichtet werden. Wie sind sie historisch einzuordnen, nach welchen Elementen fügt sich eine Skyline zusammen und wie kann man unterschiedliche Stadtsilhouetten kategorisieren und was sagt das über die jeweilige Stadt aus.

Historie der Skyline

Eine Skyline lässt eine vertraute Ansicht der Stadt für die Bewohner entstehen. Gleichzeitig ist sie so etwas wie eine Zusammenfassung für Besucher des Ortes. Städte einzuordnen und ihren Inhalt, daher ihre Wahrzeichen zu unterscheiden ist kein zeitgenössisches Phänomen, so war schon das Erkennen der Bestandteile der Silhouette für den Rom-Reisenden zu einer Art von Ritual (das Unterscheiden und Benennen aller Kuppeln) geworden. Heute fungieren die bildlichen Abbildungen der Skylines als Label für die jeweilige Stadt, als Einladung, Versprechen und Erkennungszeichen.

Historisch entstehen die ersten Stadtansichten im Mittelalter. Im 12. Jahrhundert wird damit begonnen, das königliche Siegel mit der Ansicht von Städten des Herrschaftsgebietes zu verzieren. Später, ab der Renaissance, gibt es solche Stadtbilder auch auf Münzen und Medaillen, heute finden wir sie hauptsächlich auf T-Shirts, Postkarten oder auf den Seiten der Präsentationsmedien der Orte. Bis in die Renaissance hinein, handelte es sich bei den Stadtansichten aber zumeist um ideale Bilder, die aber gewisse Realitätsbezüge aufwiesen. Deren Sinn bestand weniger in einer genau perspektivischen Darstellung der Stadt als in einer funktionalen Schau. In der Weltchronik von Hartmann Schedel aus dem Jahr 1493 etwas wurden für die Städte Mainz, Neapel, Aquileia, Lyon und Bologna dasselbe Bild genommen (was noch dazu eine Vorlage einer älteren Darstellung der Stadt Candia, dem heutigen Heraklion war). Ziel war nicht die exakte Wiedergabe der Stadt, sondern das Aufzeigen einiger Charakteristika, wie den Reichtum der Stadt, die günstige Lage am Ufer eines Gewässers und die sichere Stadtbefestigung, welche Ruhe und Ordnung verlieh.
Das Panorama der Stadt, das Aufzeigen der repräsentativen Elemente des Ortes – ihrer Schauseite war das Anliegen der frühen Stadtdarstellungen. Das geht zurück auf die Malerei des 14. und 15. Jahrhunderts, welche im Bildhintergrund historische Ereignisse und auch Städte dokumentierte. Reiche Bürger oder ganze Städte bzw. deren Administrationen konnten aus Lokalpatriotismus selbst ein eigenes Portrait bestellen, dass dann im Hintergrund den Ort abbildete.
Ein erster Versuch sich ganz, auf eine möglichst realistische Abbildung der Stadt zu beschränken, ist das wunderbare Buch, die „Städte der Welt“ von Georg Braun und Franz Hogenberg.  In diesem 6-bändige Werk (welche nacheinander von 1572 bis 1617 veröffentlicht wurden) das im lateinischen Original „Civitas Orbis Terrorum“ heißt, finden sich 250 Kupferstiche mit kolorierten Tafeln, die versuchten eine realistische Perspektive auf eine Ansammlung von Städten zu geben. Dabei wurde jede Ansicht auch mit einer Beschreibung der Stadt versehen und der Autor Georg Braun lud Leser dazu auf, ihm Ansichten ihrer Städte zu senden, damit er diese in späteren Auflagen verwenden konnte. Es war diese frühe Form der „Kunst des Städtelobs“ (S. Füssel S.9), welche das Stadtmarketing unserer Zeit vorbereitete.
Ebenfalls in der Zeit der Renaissance entstanden die ersten Stadtsillhouetten, beginnend mit der Ansicht von Florenz  aus dem Jahr 1480. Die wichtigsten Gebäude der Stadt wurden dabei als Silhouette gegen den leeren Himmel dargestellt. Heute sind Stadtsilhouetten eher als eine Auswahl der wichtigsten Gebäude gebräuchlich, die zumeist zweifarbig, vor einem Hintergrund als eine Anzahl von Wahrzeichen platziert werden. Sie besitzen weder einen einheitlichen, oder gar natürlichen Standpunkt, noch sind die abgebildeten Gebäude in einem realistischen Maßstab zueinander angeordnet (ein Beispiel, die offizielle Stadtsilhouette, die von der Stadt Dortmund herausgegeben wird: http://www.dortmund.de/media/p/lokalpolitik/grafikstadtsilhouette.pdf).
Mit der Entstehung der militärischen Artillerie und von komplizierten Verteidigungsanlagen,  wuchs auch ein politisches und militärisches Interesse an Stadtansichten und damit auch ein genaueres und maßstabsähnliches Bild von der Stadt. Im 17. und 18. Jahrhundert betonten Ansichten, die Verteidigungsgürtel eines Ortes. Eine erste systematische Dokumentation ließ der spanische König Philip II. (1556-98) von den wichtigsten Städten seines Landes einrichten. Dies waren weniger Pläne, als perspektivische Ansichten oder Vogelperspektiven, die einen Überblick über die jeweilige Stadt boten. Im Vordergrund jener Abbildungen stand zumeist der Teil der Stadt, der mit der souveränen Herrschaft identifiziert wurde (Paläste oder Rathäuser).
Heute in Zeiten von google Maps, wo sich Stadtplan und fotografische Aufnahme von Wahrzeichen treffen sind die Möglichkeiten der Darstellung von Städten, ihres Anblicks, höchst vielfältig und schwankt zwischen Marketing, Ästhetik und Genauigkeit. Die hier vorliegende Darstellung hat sich zum Ziel gemacht, nicht willkürliche Zusammensetzung von Wahrzeichen aufzuzeigen (diese finden sich dann eher in den Fotogalerien der Städte), sondern tatsächliche Perspektiven, die fotografisch aufgenommen wurden, zu präsentieren. Dieser vermitteln ein viel besseres Bild, was eine Stadt ausmacht, wie sie sich wirklich für Besucher und Einheimische zeigt und auch was sie nach alle den Jahrhunderten ihrer Geschichte, heute präsentieren oder auch nicht verbergen kann.

Elemente der Skyline

Die städtische Skyline ist, wie gerade erwähnt, das Ergebnis eines kumulativen historischen Prozesses. Dabei spielen hohe Bauwerke eine besondere Rolle, denn ihre Sichtbarkeit in der Masse der Gebäude einer Stadt sticht heraus. Sie bedienen sich daher des Vorteils ihrer besseren Sichtbarkeit. Früher hatten hohe Gebäude zumeist den Aspekt, eine symbolische Funktion zu besitzen. Sie sollten – zumeist als öffentliche Gebäude – die Bedeutung und die Selbstdarstellung des Ortes verkünden und eine Hierarchie der öffentlichen Institutionen augenfällig machen. Jedoch gab es auch schon im Mittelalter private Bauten, die in die Höhe wuchsen, obwohl dies eher selten war. Ein Beispiel sind die Geschlechter-Türme, wie der Asinelli-Turm, aus dem frühen 12. Jahrhundert in Bologna. Diese hohen privaten Bauten wurden aber von der Öffentlichkeit mit ebenso hoher Skepsis gesehen und deshalb war es zumeist den Gotteshäusern und etwas weniger emporragend, den Rathäusern vorbehalten, markant hervorzutreten, denn welchem Individuum oder welcher Familie sollte es vorbehalten sein sich über die Gemeinschaft zu stellen? Vor der Säkularisierung der westlichen Welt beherrschten daher zumeist sakrale Gebäude die Stadtsilhouette, im europäischen Regelfall waren dies Kirchtürme. Diese standen seit dem 9. Jahrhundert in Italien eher frei neben den Kirchen, während nördlich der Alpen vermehrt Kirchen mit zwei Türmen gebaut wurden, die sich direkt der Basilika anschlossen. Auffällige und gewaltige Kuppeln gab es seit Brunellschis Kuppel für den Dom in Florenz seit der Renaissance. Im orthodoxen Osten sind sie schon eher vorhanden, besonders in Byzanz schon im 6. Jahrhundert, man denke nur an die Hagia Sophia. Nimmt man nun die markante Stadttore, überragende Stadtmauern oder Türme von Rathäusern sowie georgafische Faktoren wie Gewässer oder Berge hinzu, hat man schon die grundlegenden Elemente einer Skyline bis zur Industrialisierung aufgezählt.
Die Industrialisierung wandelte die Skyline dann aber maßgeblich. Schornsteine, Wassertürme, später Sende- oder Fernsehtürme und natürlich Hochhäuser tauchten neu im Bild auf. Und mit dieser Umwandlung entstand auch eine Privatisierung der Skyline, denn die wachsenden Wolkenkratzer waren zumeist auf private Initiativen hin gebaut wurden. In den USA wurden die neuen Hochhäuser zum Monument von kommerziellen Erfolg und Reichtum. Moderne amerikanische Unternehmen sahen den Büroturm als Symbol für Wohlstand und so wurde der Wolkenkratzer zum Zeichen der Großstadtambitionen. Die Existenz des Hochhaus hatte und hat aber auch funktionale Zwänge und war nicht eine rein symbolische Protzerei, wobei die Unterschiede fließend waren und sind. In den Innenstädten wurden und werden Grundstücke immer wertvoller (gerade auch nach der historisch einsetzenden funktionalen Teilung der Stadt, in Wohngebiete, Gewerbegebiete und einem innenstädtischen Geschäfts- und Tourismuskern, der insbesondere eine starke Wertsteigerung erfahren hat), was das Ausnutzen der vorhandenen Fläche in die Höhe geradezu notwendig macht. Dergleichen hat die mit der Industrialisierung verbundene Urbanisierung eine gewaltige flächige Ausbreitung ehemals übersichtlicher Orte hervorgerufen. Städte sind nun kaum mehr in ihrer Gesamtheit auszumachen und wenn dann nur aus großer Entfernung. Und auch dabei besteht das Problem, dass durch den Prozess der Suburbaniserung, also dem Wegziehen in die Vorstädte, die Stadt zu einem urbanen Komplex wird, der über die eigentlichen verwaltungstechnischen Grenzen hinaus geht.

Die Abbildung der Skyline wird daher zu einem Suchen in der Vielzahl der Möglichen Blicke, Anblicke und Perspektiven, die auf die Stadt möglich sind. Daher ist eine kurze theoretische Übersicht nicht unangebracht, um vier gestalterische Elemente der Skyline zu unterscheiden, welche nach Spiro Kostoff (in „Das Gesicht der Stadt“), aufgezählt werden können:

  • Die Höhe: diese ist zumeist relativ im Kontrast mit der Umgebung. Städtische Verordnungen können beispielsweise Höhen von Bauwerken beschränken, wie dies schon im augusteischen Rom oder im elisabethanischen London der Fall war. Aber es kann auch da wiederum Ausnahmen geben. So durfte beispielsweise das Rathaus von Los Angeles dreimal höher werden, als die angesetzte Maximalhöhe der restlichen Gebäude von 46m. (LA hatte bis 1956 diese Höhenbeschränkung, was erklärt, dass die Stadt heute nur eine sehr junge Hochhausskyline hat. Washington hat noch heute eine Begrenzung der Bauwerke auf 39,6m, wobei natürlich einige historische Monumente, die entsprechend zur Geltung kommen sollen höher sind)
  • Die Form: hier spielt der Umfang von hohen Gebäuden eine Rolle, welche dann die Stadt Silhouette formen, ein Fernsehturm nimmt eine vollkommen andere Form in der Skyline ein, als eine gewaltige Kuppel oder aber ein mehrstufiges Hochhaus.
  • Die Annäherung oder Perspektive: wo steht man wenn man auf die Skyline blickt? Bei kleineren Städten gab es früher drei Möglichkeiten: die Ansicht von einer Landstraße aus, Ansicht vom Fluss oder Meer aus oder die Ansicht von einem Aussichtspunkt.
    Überhaupt hat sich mit der flächenmäßigen Vergrößerung der Städte das Problem aufgetan, dass die gewählte Perspektiven zumeist nur Ausschnitte erlauben. Die Stadtsilhouette verliert daher den Anspruch einen Zusammenfassung zu sein und ist dann mehr eine Kenntlichmachung eines Teilaspektes. Valencia zum Beispiel hat sich neben dem historischen Stadtkern, der zumeist Kirchen und Häuser des Mittelalters und der Neuzeit beherbergt, ein zweites Viertel, die Stadt der Wissenschaft und Künste, vom heimischen Architekten Santiago Calatrava anlegen lassen, was etwas außerhalb der Innenstadt steht und ein vollkommen anderes Bild abgibt, denn es handelt sich hier um ein neues eigenes Viertel mit öffentlichen Einrichtungen, dass eine ganz andere, eher der Zukunft zugewandte Facette darstellen möchte, das moderne Valencia von morgen, schon heute. Interessanterweise gibt es aber keine Perspektive, keinen Ort, der beide Viertel bildlich vereinen könnte.
  • Städte können eigene farbliche Gesamtwirkung haben, aber die Ausbreitung der Elektrizität machte eine neue nächtliche Skyline sichtbar, welche wiederum die Ansicht auf die Stadt ändert. So ist Dubai ein buntes Farbenmeer in der Nacht, während Edinburgh bei Tage eine graue, aber erhabene Wüste an den Hügeln und Ufern des Firth of Forth ist.

Städte und ihre Skylines

Wie schon beschrieben geht es uns auf dieser Seite nicht um eine Aneinanderreihung von Wahrzeichen der Stadt, sondern auf den Blick auf eine solche. Dieser soll von einem Standort gewählt und fotografiert werden, der eine An- bzw. Ein-sicht auf die betreffende Stadt möglich macht. Wie präsentieren sich Städte heute und was sagt dies über sie aus.
Dabei kann man verschiedene Formen der Skylines unterscheiden. So können entweder Hochhäuser den Blick auf die Stadt dominieren, oder es wurde versucht den Bau dieser zu beschränken und bewusst den Blick auf historische Gebäude zu lenken. Natürlich kann auch die Industrialisierung an sich ihre Spuren hinterlassen, in Form von großen und kaum übersehbaren Fabriken mit ihren Schloten. Zumeist sehr pittoreske Silhouetten bieten sich bei herausragender geografischer Beschaffenheit, so wie es beispielhaft bei Rio de Janeiro zu nennen ist, wo sich Berge und Meer scheinbar malerisch in das Bild der Stadt Mengen.

Nach allen theoretischen und historischen Betrachtungen, nun ein konkreter Blick auf die Skylines einiger Städte, die bei tommr.net Beachtung finden. Damit soll sich auch zeigen, wie unterschiedlich mit diesen Schauseiten, den Visitenkarten der Städte verfahren wird, wie unterschiedlich als Städte aussehen können. Kurz zusammengefasst kann man neben traditionellen Silhouetten, auch dynamische Silhouetten unterscheiden. Traditionelle Skylines versuchen ihre historischen Ansichten zu schützen und Hochhäuser nicht zentral oder gar nicht bauen zu lassen. Das Gegenteil dazu wären dynamische Skylines, die besonders in den letzten 100 Jahren eine erhebliche Veränderung erfahren haben. Zuerst wurden Kirchtürme von Hochhäusern abgelöst und diese dann von höheren Wolkenkratzern und so weiter. Anders als eine geschützte Silhouette ist eine Dynamische stets der Erneuerung unterworfen, ganz dem modernen Motto von schneller, höher weiter. Die meisten Städte versuchen aber einen Mittelweg zu wählen, wo die Skyline punktuell weitert wird und in einen gewissen Einklang mit der historischen Bausubstanz gestellt wird, was in manchen Ecken zweifellos mehr gelingt als in anderen.  In der folgenden Fotoschau werden wir dies mit einigen Aufnahmen aufzeigen.